LRS/Legasthenie - Wie wird gearbeitet?
Die linguistisch orientierte Therapie setzt bei einer genauen Lautanalyse der Sprech- und Schriftsprache an. Weitere Grundlagen bilden das Training der phonologischen Bewusstheit, das Morphemtraining und die Analyse der Orthografie. Lautgebärden nach dem Kieler Leseaufbau und das melodische Sprechschreiben sind weitere Methoden, die im Unterricht Einsatz finden. Das Arbeiten mit der Lernkartei unterstützt das LRS-Training. Zielsetzung ist das selbständige Lernen des Schülers/der Schülerin. Ansetzend bei den Stärken des jeweiligen Kindes wird das Vertrauen in die eigene Lernfähigkeit neu aufgebaut, so dass sich Motivation und Anstrengungsbereitschaft stetig steigern. Konzentrationsübungen runden diese Arbeit ab.
Rechenschwäche - Wie wird gearbeitet?
Hinter den scheinbar gedankenlosen Fehlern rechenschwacher Kinder steckt ein in sich schlüssiges kindliches Denken. Dies Denken muss durchschaut sein, um die Kinder zu einem erfolgreichen Umgang mit der Grundschulmathematik zu führen.
Eine inhaltliche Beschäftigung mit den Fehlern rechenschwacher Kinder, hier ist die Testung ein erster Ansatzpunkt für die Therapie, zeigt, dass diese Fehler nicht zufällig sind. Die „innere Logik“ des rechenschwachen Kindes muss nachvollzogen werden können, um dann an den entsprechenden Stellen bei den Fehlvorstellungen, falschen Denkweisen und fehlerhaften Lösungswegen im Einzelnen eingreifen zu können. Erst danach können erfolgreiche Lösungswege erarbeitet und eingeübt werden. Die Basis für den Erfolg der Therapie ist die Einzelförderung.
Auf der Grundlage einer Testung, ob in der Lerninsel Marienhafe oder anderswo durchgeführt, und der Eingangsgespräche wird ein individuelles Förderkonzept für jedes Kind erstellt und den Erziehungsberechtigten vorgestellt.
Eine zusätzliche ärztliche Abklärung, ob basale Teilleistungsstörungen (z. B. Probleme mit der räumlichen Wahrnehmung „links-rechts, oben-unten“, der Körperwahrnehmung u. v. mehr) vorliegen, kann sich anschließen. Dann kann ggf. eine LRS- oder Rechentherapie auch in Zusammenarbeit mit einer/m Ergotherapeutin/Ergotherapeuten erfolgen.
Sowohl die LRS-/Legasthenie-Therapie als auch die Dyskalkulietherapie folgen immer einem individuell angepassten Lernkonzept und werden in der Einzelförderung, beim LRS-Training teils in der Zweiergruppe durchgeführt.